Wanderlust und Lagerfeuerromantik: ERNA 2023

Die Sonne strahlt in unsere Gesichter, die Rucksäcke klappern im Takt unserer Schritte, und die ersten Wanderlieder erklingen. Auch in diesem Jahr haben sich wieder über 40 IBlis des ersten und dritten Semesters auf den Weg in das Kinder- und Jugenddorf ERNA in der Sächsischen Schweiz gemacht.

Unsere Reise startete in Bad Schandau, von wo aus wir entlang der Elbwiesen und anschließend durch bezaubernde Wälder wanderten. Trotz der ein oder anderen Pause, die wir nicht nur zur Erholung, sondern auch zum Snacken, Quatschen und Bestaunen der Natur nutzten, erreichten wir das Gelände der ERNA zügig. Hier gestalteten wir den Nachmittag voller Spiel und Spaß. Fuß- und Volleyball standen auf dem Programm, ebenso wie ein paar Runden Spikeball. Spannende Partien wurden auch im Skat, Wizard und sogar Schach ausgetragen. Besondere Begeisterung weckten bei uns die Zaubertricks, die am späten Nachmittag von einigen präsentiert wurden.

Am Ende dieses anstrengenden und gleichzeitig aufregenden Tages durfte der Ausklang am Lagerfeuer natürlich nicht fehlen. Gemeinsam versammelten wir uns um die Flammen, rösteten Marshmallows, grillten Stockbrot, erzählten Geschichten und lauschten der Gitarrenmusik. Ab und zu stimmten alle mit ein und wir sangen Klassiker wie „Riptide“ oder „Country Roads“. Und während uns das Feuer von außen wärmte, sorgten Punsch, Glühwein und heißer Aperol für wohlige Wärme von innen.

Am nächsten Morgen halfen uns Kaffee und ein reichhaltiges Frühstück, trotz trübem Wetter gut in den Tag zu starten. Der Himmel klärte allmählich auf, und wir waren bereit für unsere letzte Wanderetappe. Es gab mehrere Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen zur Auswahl, doch schienen sich nur Gelegenheitswanderer und erfahrene Profis unter uns zu befinden. So erkundeten erstere die Lichterhöhle, bevor sie mit einem abschließenden Sprint zum Zug noch einmal ihre letzte Kraft gaben. Letztere setzten hingegen mit der Fähre ans andere Elbufer über, erklommen die Schrammsteine und ließen das Wochenende mit einem Cafébesuch ausklingen.

Doch egal, ob auf dem einen oder dem anderen Weg: Schließlich kehrten wir alle ein wenig müde und erschöpft, dafür aber reich an einzigartigen Erinnerungen, wohlbehalten nach Dresden zurück.

Von Lydia Jost

Europäische Werte, Internationale Organisationen und Marktversagen: Diskussionsveranstaltung mit einer jungen Ukraine-Delegation am Zentrum für Internationale Studien

Eine Delegation aus der westukrainischen Stadt Chmelnyzkyj war am 10. Oktober zu Gast an der TU Dresden. Gemeinsam mit dem Zentrum für Internationale Studien (ZIS) empfing der „IB-Dresden e.V.“ die von einer Vertreterin der Stadt Dresden begleitete Gruppe an unserer Universität. Die Delegation aus 17 jungen Studierenden, Dozierenden und einem Mitglied des Jugendrates von Chmelnyzkyj besuchte Dresden im Rahmen einer zweiwöchigen Studienreise, die sie, neben Deutschland, unter anderem nach Polen, Frankreich und Österreich führt. Die Stadt Chmelnyzkyj möchte eine gemeinsame Solidaritätspartnerschaft mit den beiden deutschen Städten Dresden und Stuttgart eingehen. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Chmelnyzkyjs bereist die Delegation aktuell die zwei künftigen Partnerstädte. Danach wird die Delegation auch Straßburg einen Besuch abstatten.

Dass die Delegation während ihres Stopps in Dresden mit dem ZIS und seinen Studierenden der „Internationalen Beziehungen“ (IB) in Austausch treten wollte, erfreute und ehrte alle sehr, wie der Geschäftsführer des ZIS, Stefan Robel, in seiner Begrüßung feststellte. Auf Wunsch der ukrainischen Gäste wurde ein abwechslungsreiches Programm mit EU-Bezug vorbereitet. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch ein Classroom-Game von Prof. Dr. Christian Leßmann, Vize-Direktor des ZIS und Inhaber der Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Im Rahmen dieser Mitmach-Aktivität wurde ein Markt mit asymmetrischer Information simuliert und Marktversagen demonstriert. Ziel war es, den Teilnehmenden die Wichtigkeit politischer Koordination und Regulierung eines Marktes näherzubringen, da es sich hierbei um eine der Hauptaufgaben von EU-Institutionen handelt. Weiter ging es mit einer kurzen Vorstellung des ZIS und seiner interdisziplinären Studiengänge „Internationale Beziehungen“, bevor es in einem letzten, größeren Programmpunkt zum Austausch mit den IB-Studierenden kam.

Die vom „IB Dresden e.V.“ organisierte Diskussion wurde von Jessica Kaune und Paula Garcia Mlynarska, beide IB-Studentinnen im 3. Fachsemester, moderiert. Gemeinsam mit etwa 30 IB-Studierenden diskutierten die ukrainischen Gäste über europäische Werte und Tätigkeitsfelder internationaler Organisationen sowie aktuelle Probleme der internationalen Beziehungen. Hierdurch kam es zu einem gelungenen Meinungsaustausch über die aktuelle Politik sowie Zukunft Europas. Alles in allem war das Zusammenkommen der Delegation aus Chmelnyzkyj und des ZIS sowie den IB Studierenden ein voller Erfolg. Nicht nur für die zukünftige Solidaritätspartnerschaft, sondern auch für den universitären Austausch mit Chmelnyzkyj, wurde an diesem Vormittag ein Grundstein gelegt.

Von Paula Garcia Mlynarska

Das erste Familien-Treffen

1000 neue Geschichten, 34 neue Menschen, sieben erste Tage, ein Studiengang – das war sie, die Ersti-Woche für den IB-Bachelor-Jahrgang 2023. Damit hat nicht nur ein neues Studienjahr, sondern für die neuen „IBlis“ auch ein neuer Lebensabschnitt begonnen.

Es war schon etwas sehr Besonderes, als wir – die neuen IB-Studierenden – uns am Montag, dem 2. Oktober kurz vor 12 Uhr in das „HSZ“, das „Hörsaalzentrum“ der TU Dresden wie wir lernen sollten, begaben. In der Luft lagen der Charakter des Neuen und damit auch viele Gefühle. Vorfreude, Neugierde und Enthusiasmus waren von Aufregung, Anspannung oder auch ein wenig Unsicherheit manchmal kaum zu unterscheiden. Manche konnten schon ein, zwei Wochen Dresden-Luft vorschnuppern, andere waren erst vor ein paar Stunden umgezogen – teilweise hunderte von Kilometern. Und im Kopf – ob bewusst oder unbewusst – viele Fragen: Wie werden „die Anderen“ wohl sein? Finde ich den Raum? Was haben die Drittsemesterstudierenden („Drittis“) diese Woche für uns geplant? Habe ich eine gute WG gewählt? Wie wird das Studium?

Heute sind einige Fragen beantwortet, ein paar neue hinzugekommen. Wie die Ersti-Woche lief, wissen wir heute. Und um Räume zu finden, gibt es einen mehr oder weniger „exzellenten“ Campus-Navigator. Doch vor allem sind es heute nicht mehr „die Anderen“, heute studieren „wir“ – gemeinsam!

An dieser Tatsache haben die Drittis und ihre für uns organisierte Ersti-Woche einen großen Anteil. Wie die erwähnte anfängliche Unsicherheit und Fremdheit liebevoll durchbrochen wurde, soll ein kleines IB-Geheimnis bleiben. Nur so viel sei verraten: Mit einem Schmunzeln auf den Lippen geht alles leichter. Nach der Begrüßung durch die Drittsemester-Studierenden zogen wir so in einer „Campustour“ los, um in vielen kleinen Stationen nicht nur einen Eindruck vom Universitäts-Gelände, sondern auch und vor allem von unseren zukünftigen Kommilitoninnen und Kommilitonen zu erhalten. Es wurde gelacht, angestoßen und viel gefragt. Wie heißt du? Wo kommst du her? Wie bist du zu IB gekommen? Und von vorn. Gern auch mehrfach, denn merken konnte man sich von den 34 neuen Namen, Orten und Geschichten zunächst sowieso nicht alles.

Geschafft, mit weniger Akku auf der „social battery“, aber auch dem ersten Eindruck im Gepäck, ging es am Montagabend für Interessierte in die Neustadt mit ihren Bars, in denen bei dem ein oder anderen Getränk im Glas und so mancher Geschichte auf den Lippen der Tag ausklang.

So war es nicht unwillkommen, dass der Dienstag erst gegen 13 Uhr startete. Getroffen wurde sich in der „grünen Lunge“ Dresdens, dem Großen Garten, um bei Sport und Spaß die Seele baumeln zu lassen und – wer hätte es geahnt – weiter Kontakte knüpfen zu können. Vom Spätsommerregen vertrieben, zerstreuten wir uns in alle Richtungen. Nach einer kleinen Pause stand dann noch ein Kinoabend auf dem Programm. Mit „Picknick in Moria“ oder „Vergiss Meyn nicht“ konnten wir zwischen zwei ergreifenden und aktuellen Dokumentarfilmen wählen, die das ein oder andere Gespräch anstießen.

Mittwochvormittag wurde es dann ernst. Nun ja, zumindest so ernst wie es eben werden konnte. Die Mitarbeitenden des Zentrums für Internationale Studien (ZIS) hießen uns an der Technischen Universität Dresden herzlich willkommen, stellten die ersten Schritte des Studienbeginns vor und beantworteten Fragen. Danach „übersetzte“ uns unser Patenjahrgang diese Formalitäten ein wenig und stellte den Studienbeginn aus Studierendensicht vor. Von der Sprachwahl bis zur „Franzbrötchen“-Empfehlung in der alten Mensa blieb nichts unerwähnt.

Am Abend war es dann so weit und einer der – ohne zu übertreiben – Höhepunkte der Woche war angebrochen: der Kochabend mit unseren Patinnen und Paten. Diese hatten uns zu sich in ihre WGs, Zimmer oder Wohnheime eingeladen, sodass wir meist mit noch ein bis zwei anderen Patenpaaren kochten, buken (Was für ein großartiges Präteritum!), aßen, sangen und Spiele spielten. So hatten wir die Möglichkeit, uns auch einmal in einer kleineren Gruppe und somit vielleicht in ein wenig tiefgründigeren Gesprächen kennenzulernen. Eine von vielen tollen Erfahrungen, die wir so wohl auch mit den zukünftigen IB-Erstis im nächsten Jahr teilen wollen.

Nach der Vorstellung vieler spannender Engagement-Möglichkeiten – vom „elbMUN e. V.“ bis zum Campusradio – und einer unglaublich langen Schlange für die Willkommens-Rucksäcke der TU Dresden fand am Donnerstagnachmittag die feierliche Immatrikulation für das Wintersemester 2023/2024 statt. Bei dieser Veranstaltung blieb der exzellente Status der Exzellenzuniversität nicht unerwähnt …

Schließlich hielt der Tag noch einen besonderen Programmpunkt bereit. Gemeinsam mit den Drittis konnten wir ein Barquiz im Neustädter „Barneby – die Spielebar“ genießen. Unter anderem in den Kategorien „Deutschlandurlaub“, „Sommermusik“ und (wie konnte es anders sein) der besten aller Kategorien – „IB-Studium in Dresden“ – konnten wir unser reichlich vorhandenes und unglaublich eloquent dargebotenes (Un-)Wissen zum Besten geben. Wer danach noch Kraft und Lust hatte, konnte im Club „Downtown“ bei der Ersti-Party aller TU-Neulinge den Bässen frönen.

Freitag stand schließlich noch eine, von unseren lieben Drittis organisierte „Stadtrallye“ an. Von der Suche einer Skulptur in der Inneren Altstadt bis zum Pantomime-Erraten an der Frauenkirche fehlte es an nichts. Eines war dabei jedoch besonders eindrücklich: Man kann den lieben langen Tag in der Elbflorenz Straßenbahn fahren, ohne auch nur einen Hauch seiner lokalen Geografie-Kenntnisse zu verbessern. Doch wie heißt es so schön: (Ver-)Irren ist menschlich.

Am Vormittag des Samstages (ja, auch am Wochenende „arbeiten“ IBlis hart …) trafen wir uns mit den IB-Master-Erstsemesterstudieren im sogenannten A-Park, dem Alaunpark, zum Picknicken, bevor wir es uns am Samstagabend bei der WG-Party der lieben Nora dann so richtig gut gehen ließen und auf die neue, unsere neue Zeit anstießen!

Da es schließlich keine Ersti-5-Tage-Woche, sondern eine volle Ersti-WOCHE werden sollte, die dem Namen alle Ehre macht, gab es auch am Sonntag etwas zu erleben. In liebevoll organisierten Tagesausflügen hatten wir die Möglichkeit, auf den Lilienstein in der Sächsischen Schweiz zu wandern, entlang der Elbe nach Meißen Fahrrad zu fahren oder auf eine spaßige Wein-Tour in Radebeul zu gehen. Da war für jede und jeden etwas dabei!

Nun wird es aber Zeit. Zeit, nicht nur mit diesem Artikel zu schließen, sondern vor allem Zeit, eines zu sagen:

Liebe Drittis, Danke für eine unvergesslich tolle Ersti-Woche! Danke für Euer Engagement und Herzblut, das Ihr in all die großen und kleinen Momente gesteckt habt! Dank Euch haben wir das Gefühl, Teil von etwas ganz Besonderem sein zu dürfen, was nun auch wir leben wollen: die IB-Familie!

Von Marvin Pögelt

Berlin Exkursion, 22.05.23

Ein persönliches Gespräch mit Robert Habeck, die Erkenntnis, dass man IB-Studierende bei einem ersten Date ins Berliner Regierungsviertel einladen sollte und die Tatsache, dass die Europäische Hymne schwieriger ist als gedacht, hatte diese Exkursion nach Berlin zu bieten. Aber der Reihe nach:

Im Rahmen der Vorlesung European Law, gehalten von Linus Mührel, hatten Studierende des Studiengangs Internationale Beziehungen am 22. Mai 2023 die Möglichkeit, an einer Exkursion nach Berlin teilzunehmen.

Da uns eine selbst organisierte Anfahrt zu Recht zugetraut wurde (auch wenn ein gemeinsamer Reisebus sehr lustig gewesen wäre), erreichten alle pünktlich um 9:45 Uhr das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Einer der Eingänge war bereits von Journalisten belagert (Hyperbel; es war nur eine Kamera und ein Journalist, das würde aber nicht so dramatisch klingen), die auf unsere Ankunft warteten, um sich mit den Politiker*innen von morgen zu vernetzen.

Okay, nicht ganz: sie warteten auf die Ankunft einer wichtigen Person. Auf unsere Nachfrage, ob das Robert Habeck sei, bekamen wir die Antwort, dass er momentan gar nicht im Hause sei. Falsch gedacht.

Nachdem wir den uns zugeteilten Raum betraten und Platz genommen hatten, betrat auf einmal Wirtschaftsminister Robert Habeck höchstpersönlich den Raum. Und erklärte unseren verdutzten, bei manchen in fangirl und fanboy-Manier verzogenen Gesichtern, dass er, als er gehört habe, eine Gruppe von Studierenden sei hier, einfach mal vorbeigekommen sei. Nach einem kleinen spontanen zwanzig-minütigen Vortrag beantwortete er ein paar unserer Fragen, bis ein Mitarbeiter den Kopf zur Tür hinein steckte und ihm mitteilte, dass er jetzt mal wieder gehen müsse. Mit diesem spontanen Besuch hatte wirklich niemand gerechnet.

Nachdem wir dann das eigentlich Programm durchlaufen hatten, das in Vorträgen über die Arbeit des BMWK bestand, verließen wir das Gebäude und machten uns auf den Weg in die Bundestagsverwaltung mit dem Arbeitsschwerpunkt Europa.

Der Weg dorthin entpuppte sich als außerordentlich aufschlussreich. Nicht nur wurden wir durch eine unerwartete Frage damit konfrontiert, dass wir die Europahymne nicht sofort parat haben, sondern auch damit, dass die Schönheit des Berliner Regierungsviertels in manchen von uns den Wunsch erweckte, hier mal während eines ersten Dates entlangzuschlendern. Was IB- Studierende eben so glücklich macht.

Angekommen, bekamen wir in einem der Räume von mehreren Referent*innen direkten Einblick in die Arbeit der Abteilung und während das ehrliche Interesse mancher geweckt werden konnte, nahmen andere wohl eher mit, niemals in einer Institution dieser Art arbeiten zu wollen. Dass das aber gar nichts zu heißen hat, weil herauszuhören war, dass sehr viele im Laufe ihrer Karriere an Orten landen, von denen sie das früher überhaupt nicht gedacht hatten, sei dahingestellt. Es bleibt spannend.

Spannend wurde es auch, als wir den Bundestag wieder verließen und Philipp Amthor über den Weg liefen, der uns auf das Winken eines Kommilitonen hin zurückwinkte.

Mit mehr oder weniger Verspätung erreichten dann alle am Abend Dresden.

Man munkelt, dass die eine oder andere kleine EU-Flagge, die uns mitgegeben wurde, noch heute im Blumentopf einer Teilnehmenden steckt.

Die Exkursion hat also im wahrsten Sinne des Wortes Spuren hinterlassen.

Ein Artikel von Annika Portuné

IBlis im Saal 600

Sonnenlicht fällt durch die hohen Fenster des Gerichtssaales, wir suchen uns alle einen Platz auf den Bänken, leises Geflüster. An der Wand gegenüber hängt ein Kreuz, ansonsten erkennt man vorne den Zeugenstuhl. Es sieht aus wie ein ganz normaler Gerichtssaal, wenn auch etwas prunkvoller. Dann ziehen sich die dunklen schweren Vorhänge zu, eine Leinwände fährt herab und vor uns laufen die Hauptkriegsverbrecher in den Saal 600. Hier wurden sie ab 1945 vor einem internationalen Militärgerichtshof angeklagt. 77 Jahre später sind wir auch da. Denn die Nürnberger Prozesse haben ihren Weg in das Statut des Internationalen Strafgerichtshof gefunden und damit in unsere Völkerrechtsbücher. Um dem nachzuspüren sind wir an einem Freitag morgens mit dem Bus und Frau Schorlemer nach Nürnberg gefahren.

Mittlerweile ist der Saal ausschließlich eine Gedenkstätte mit angegliedertem Museum. Bei einer Führung erfahren, wie besonders es war, dass man die Kriegsverbrecher nicht einfach hingerichtet habe, sondern ihnen einen fairen Prozess geboten hat. Zu meiner Überraschung wurden zwei von ihnen sogar freigesprochen. Vor der Exkursion hatte ich zwar schon von den Prozessen gehört, mir aber sehr viele Fragen noch nicht gestellt: Auf welcher rechtlichen Basis wurde verurteilt? Wer waren die Verteidiger und wer die Ankläger? Wie kam der Prozess in der Bevölkerung an? Insgesamt hat mich die Ausstellung nicht nur fachlich interessiert, sondern auch emotional berührt, schließlich geht es um schwere menschenverachtende Verbrechen. Besonders absurd haben sich die Abschlussaussagen der Angeklagten angehört: Von Reue keine Spur. Nach dem Rundgang haben wir uns in einem Workshop unseren perfekten Internationalen Strafgerichtshof angeschaut und die Ergebnisse abschließend mit der Wirklichkeit verglichen. Hier zeigt sich auch noch mal die Aktualität des Themas: Mit der Dokumentation von möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine wurde schon begonnen, als Vorbereitung auf eine Anklage beim IStGH.

Und naja, nach all dem gab es: Pizza in einer kleinen Gasse in Nürnberg.

Ein Artikel von Anna Abraham

Wrocław: Immer wieder gERNA 2022

Nach langem Aussetzen hat es diesen Winter endlich mal wieder ein Masterjahrgang nach Wrocław (Breslau) geschafft. Vom 21.-23. Oktober konnten wir unsere wunderschöne polnische Partnerstadt erkunden, die polnische Küche und Barkultur wertschätzen und gebührend feiern. Neben den kulturellen, historischen und zeitgenössischen Eindrücken und dem gegenseitigen Kennenlernen bot sich uns auch die Möglichkeit, im Rahmen der universitären Kooperation die Beziehungen zwischen den IB-Studis aus Dresden und Breslau zu stärken.

Durch die herzliche Unterstützung der Breslauer IBlis konnten wir die Stadt auch aus einem lokalen und persönlichen Blickwinkel kennenlernen und viele versteckte Highlights mitnehmen. Dafür möchten wir uns auf jeden Fall revanchieren und freuen uns schon sehr auf den Besuch der Breslauer IB-Master im Dezember.

Master Ersti-Woche 2022

Die Neuen IB Master- Studis sind da! Seit dem 04.10. sind sie nun dabei: die Neuen Masterstudierenden am ZIS.
Wir aus den höheren Master-Semestern wollten daher gleich einmal die Gelegenheit nutzen, um unsere neuen Kommiliton:innen auf „Herz und Nieren zu prüfen“.


Dafür haben wir uns ein saftiges Programm ausgedacht. Während unserer feuchtfröhlichen Campustour wollten wir zum Beispiel nachfühlen, wie gut sich die neuen Erstis im Vorfeld schon über die TU Dresden informiert hatten: Welchen Namen trägt die Biokantine – „Ufo“- oder „Uboot“-Mensa? (Nein) Hat unsere Rektorin Biologie oder Psychologie studiert? (Ja) Was ist der Unterschied zwischen Multidisziplinarität, Interdisziplinarität und Transdisziplinarität? (Das wissen selbst die IB-Master Studierenden im 7. FS nicht so richtig). Gleichzeitig nutzten wir das Quiz auch dazu, um die Trinkfestigkeit der Neuankömmlinge zu überprüfen und um sie bei dieser Gelegenheit vorsichtig an die ostsächsische Trinkkultur heranzuführen. Dazu hatten wir ein reichhaltiges Sortiment an regional beliebten Erfrischungsgetränken im Gepäck.
Da sich Trinkfestigkeit jedoch nicht an einem einzelnen Tag feststellen lässt und wir aus akademischer Genauigkeit heraus um jeden Preis eine Verzerrung unserer Primärdaten verhindern wollten, mussten wir diese über die ganze Woche hinweg ständig neu und in unterschiedlichen Settings überprüfen. Gelegenheit dazu bot unter anderem ein Flunkyball-Turnier, bei dem die IB-Master den IB-Bachelors haushoch überlegen waren. Auch bei der Neustädter Kneipentour, die uns insgesamt durch 4 verschiedene Bars und eine Hinterhof-Party führte, konnten die Master-Erstis überzeugen: Nicht nur mit Trinkfestigkeit, sondern auch mit Gesprächigkeit, Offenheit und viel Intelligenz. So entstanden viele spannende Diskussionen, die viel Hoffnung auf ein spannendes mit- und voneinander Lernen im Laufe der kommenden Semester machen.


Unser Gesamtfazit lautet daher: Das Auswahlteam des ZIS hat auch in diesem Jahr wieder einmal gute Arbeit geleistet. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit an der TU and wünschen allen IB-Erstis einen guten Start ins Studium!

Running Dinner 2022

Eine kulinarische Meisterleistung war das Running Dinner im Sommersemester 2022. Von veganen TK Fischstäbchen über Frühlingsrollen und Burgern bis zu Himbeertraum und Salaten war alles dabei. In kleinen Kochteams wurde ganz Dresden erkundet und zu sich nach Hause eingeladen, sodass viele verschiedene IBlies sich besser kennenlernen konnten. Der Abend endete dann mit einem kleinen Treffen im A-Park, um eine lange Reihe von Dritti-Auslandsabschieden einzuläuten.

Geschäftsjahresbericht 2021

Am 1. Dezember 2020 wurde der nun scheidende Vorstand von der Mitgliedervollversammlung des Vereins Internationale Beziehungen Dresden e.V. satzungsgemäß gewählt. Für das uns entgegengebrachte Vertrauen danken wir herzlich!

Unser Vorstandsjahr war von vornherein eine Herausforderung: denn wir wurden in Zeiten der Coronapandemie gewählt. Die Vollversammlung, auf der wir unsere Ämter antraten, fand bereits online statt und wir konnten nicht absehen, ob bzw. wann in unserem Vorstandsjahr noch Präsenzveranstaltungen stattfinden können. In Zeiten des Lockdowns wichen wir also auf digitale Formate aus und in Zeiten größerer Freiheit bemühten wir uns, unsere Veranstaltungen so sicher wie möglich durchzuführen. Wir haben aber unser Bestes gegeben, den Umständen zum Trotz unser Vorstandsjahr aktiv zu gestalten und das Ziel des IB-Vereins, die IBler*innen untereinander zu vernetzen, weiterhin zu verfolgen. Über die im Rahmen dieser Bemühungen in unserer zurückliegenden Amtszeit durchgeführten Veranstaltungen und Projekte des Vorstandes wird im Geschäftsjahresbericht des IB-Vereinsvorstands für das Jahr 2021 berichtet.

Hier vorab das Inhaltsverzeichnis:

1) Wahl des Vorstands 2020 und Vorwort
2) Vortragsabend zur Kolonialität des Völkerrechts
3) IB-Exchange
4) Welcome-Back-Feier
5) Vortragsabend zum Westsaharakonflikt
6) Vortragsabend mit Ärzte ohne Grenzen
7) Praktikumsabend
8) Running Dinner in Wettbewerbsedition
9) Seminar überEntwicklungszusammenarbeit mit Afrika
10) Talkshowrunde “Im Ausland mit der Bundeswehr”
11) Teilnahme am vfh Seminar zu Entwicklungspolitik
12) Die Große IB-Vereins-Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl
13) Erstiwoche der Bachelor
14) Erstiwoche der Master
15) ERNA
16) Berlinexkursion
17) Weihnachtsfeier
18) Mitgliederversammlung 2021

Vielen Dank für eure Unterstützung im vergangenen Jahr. Wir wünschen dem kommenden Vorstand gutes Gelingen und viel Freude an der bevorstehenden Tätigkeit! ☺️