Henri Weindel (BA’17)

„Wir sind hier nicht das deutsche Harvard.“ Mit diesen Worten wurde mein Jahrgang am Zentrum für Internationale Studien (ZIS) empfangen geheißen, und auch ich möchte gerne die Gelegenheit nutzen, Vorstellungen vom IB-Studium in Dresden als abgehoben und elitär zu entkräften. Zwar zeichnet sich der Studiengang sicherlich durch ein für deutsche Verhältnisse ausgezeichnetes Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden aus, einzigartig ist er jedoch aufgrund der durch das Auswahlverfahren erzeugten Zusammensetzung von Studierenden, die eine leistungsorientierte und über das Studium hinaus vielseitig engagierte, aber auch (selbst-)kritische und solidarische Gemeinschaft bilden – die „IB-Familie“. Und so ist es der Austausch innerhalb dieser Familie, der unermesslich bereichernd ist, im Akademischen wie im Persönlichen, in Lehrveranstaltungen, auf Events des IB-Vereins und bei zahllosen Partys, Wanderungen, Opernbesuchen oder Abenden an der Elbe; alles tragende Elemente des regen IB-Soziallebens. Die höchst diversen Interessen und Aktivitäten meiner Mitstudierenden haben mich immer wieder motiviert, mich mit mir unbekannten Themen auseinanderzusetzen, neue Dinge auszuprobieren, andere Sichtweisen nachzuvollziehen und mehr voneinander zu lernen und verstehen zu wollen. In manchen Lehrveranstaltungen genoss ich es geradezu, mich im Wissen, dass alles Wichtige von meinen Kommiliton*innen gesagt werden würde, zurücklehnen und die Diskussion genießen zu können – das kannte ich aus der Schule nicht.

Nach meinem Abitur habe ich zunächst ein Grundstudium in Jura an der Uni Freiburg absolviert und bin dann nach Dresden gewechselt, weil ich vom Konzept des IB-Studiums überzeugt war – und das bin ich auch nach Abschluss meines Bachelors noch. Es ist für wissbegierige Menschen schlicht faszinierend, an einem einzigen Tag Lehrveranstaltungen in Recht, Politik und Wirtschaft zu besuchen und dabei mit vollkommen unterschiedlichen Denk- und Arbeitsweisen konfrontiert zu werden. Natürlich wird man in sechs Semestern weder in Politik-, Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften eine so fundierte methodische Ausbildung erhalten haben, als hätte man einen monodisziplinären Bachelor im jeweiligen Fach gemacht – aber nach dem IB-Studium in Dresden kann man eben nicht nur „von allem etwas“, sondern erkennt auch Verbindungen und Trennlinien zwischen den Disziplinen und kann Problemstellungen aus verschiedenen disziplinären Perspektiven betrachten. Meines Erachtens ist das unerlässlich, um die heutige, hochkomplexe Welt verstehen und beeinflussen zu können.

Auch wenn sich auf diesen Seiten noch detailliertere Infos zu Dresden finden, so sei zum Abschluss doch gesagt, dass es sich um eine wunderschöne, vielfältige Stadt mit viel Grün, Kunst und Kultur und hoher Lebensqualität handelt, in der ich es sehr genossen habe, studieren zu dürfen!

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