Ein persönliches Gespräch mit Robert Habeck, die Erkenntnis, dass man IB-Studierende bei einem ersten Date ins Berliner Regierungsviertel einladen sollte und die Tatsache, dass die Europäische Hymne schwieriger ist als gedacht, hatte diese Exkursion nach Berlin zu bieten. Aber der Reihe nach:
Im Rahmen der Vorlesung European Law, gehalten von Linus Mührel, hatten Studierende des Studiengangs Internationale Beziehungen am 22. Mai 2023 die Möglichkeit, an einer Exkursion nach Berlin teilzunehmen.
Da uns eine selbst organisierte Anfahrt zu Recht zugetraut wurde (auch wenn ein gemeinsamer Reisebus sehr lustig gewesen wäre), erreichten alle pünktlich um 9:45 Uhr das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Einer der Eingänge war bereits von Journalisten belagert (Hyperbel; es war nur eine Kamera und ein Journalist, das würde aber nicht so dramatisch klingen), die auf unsere Ankunft warteten, um sich mit den Politiker*innen von morgen zu vernetzen.
Okay, nicht ganz: sie warteten auf die Ankunft einer wichtigen Person. Auf unsere Nachfrage, ob das Robert Habeck sei, bekamen wir die Antwort, dass er momentan gar nicht im Hause sei. Falsch gedacht.
Nachdem wir den uns zugeteilten Raum betraten und Platz genommen hatten, betrat auf einmal Wirtschaftsminister Robert Habeck höchstpersönlich den Raum. Und erklärte unseren verdutzten, bei manchen in fangirl und fanboy-Manier verzogenen Gesichtern, dass er, als er gehört habe, eine Gruppe von Studierenden sei hier, einfach mal vorbeigekommen sei. Nach einem kleinen spontanen zwanzig-minütigen Vortrag beantwortete er ein paar unserer Fragen, bis ein Mitarbeiter den Kopf zur Tür hinein steckte und ihm mitteilte, dass er jetzt mal wieder gehen müsse. Mit diesem spontanen Besuch hatte wirklich niemand gerechnet.
Nachdem wir dann das eigentlich Programm durchlaufen hatten, das in Vorträgen über die Arbeit des BMWK bestand, verließen wir das Gebäude und machten uns auf den Weg in die Bundestagsverwaltung mit dem Arbeitsschwerpunkt Europa.
Der Weg dorthin entpuppte sich als außerordentlich aufschlussreich. Nicht nur wurden wir durch eine unerwartete Frage damit konfrontiert, dass wir die Europahymne nicht sofort parat haben, sondern auch damit, dass die Schönheit des Berliner Regierungsviertels in manchen von uns den Wunsch erweckte, hier mal während eines ersten Dates entlangzuschlendern. Was IB- Studierende eben so glücklich macht.
Angekommen, bekamen wir in einem der Räume von mehreren Referent*innen direkten Einblick in die Arbeit der Abteilung und während das ehrliche Interesse mancher geweckt werden konnte, nahmen andere wohl eher mit, niemals in einer Institution dieser Art arbeiten zu wollen. Dass das aber gar nichts zu heißen hat, weil herauszuhören war, dass sehr viele im Laufe ihrer Karriere an Orten landen, von denen sie das früher überhaupt nicht gedacht hatten, sei dahingestellt. Es bleibt spannend.
Spannend wurde es auch, als wir den Bundestag wieder verließen und Philipp Amthor über den Weg liefen, der uns auf das Winken eines Kommilitonen hin zurückwinkte.
Mit mehr oder weniger Verspätung erreichten dann alle am Abend Dresden.
Man munkelt, dass die eine oder andere kleine EU-Flagge, die uns mitgegeben wurde, noch heute im Blumentopf einer Teilnehmenden steckt.
Die Exkursion hat also im wahrsten Sinne des Wortes Spuren hinterlassen.
Ein Artikel von Annika Portuné
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