Wie auch in den letzten Jahren bekamen 25 Studierende der Internationalen Beziehungen die Möglichkeit, vom 18.11.-21.11.18 vier Tage in der EU-Stadt Brüssel zu verbringen. Organisiert wurde die Studienfahrt vom IB-Verein in Kooperation mit dem überparteilichen Verein zur Förderung politischen Handelns (v.f.h.). In diesem Jahr haben wir uns mit dem Thema „Zwischen Erosion und Vision: Europa im Schatten des Populismus“ beschäftigt. Gemeinsam mit dem v.f.h. wollten die Studierenden Antworten auf die vielen Fragen finden, die immer wieder aufkommen und Teil aktueller Debatten sind: Welche Rollen spielen populistische, nationalistische, EU-skeptische bis -feindliche Regierungen, Parteien und Bewegungen in der EU und ihren Institutionen? Welche Visionen, Szenarien und konkreten Vorschläge bestimmen die Debatte um die Reform der EU? Welches Europa wollen wir, und was können wir dafür tun?
Als am 18.11. alle Teilnehmenden in der Jugendherberge in Brüssel angekommen waren, ging es direkt los mit einer Annäherung an das umfassende Thema Populismus durch die v.f.h.-Seminarleiterinnen. Nachdem verschiedene Definitionen und Erklärungen für Populismus betrachtet wurden, arbeiteten Kleingruppen mit verschiedenen Texten über Populismus, Rechtspopulismus und die Gefahr, die diese für die Demokratie an neuen Erkenntnissen zu dem Thema.
Die unter anderem daraus entstandenen Fragen nahm die Gruppe am nächsten Tag mit in die ersten Gespräche mit einem Mitglied des Think-Tanks Open Society European Policy Institute (OSEPI) und mit einem Mitglied der Generaldirektion Kommunikation des EU-Parlaments. Am Abend folgte dann ein Gespräch mit einem IB Alumnus, der mittlerweile als Leiter des Referats Europäische Wirtschaftspolitik in der Vertretung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) bei der EU arbeitet. Am Abend hatten die aktuellen Studierenden noch die Chance, während eines Netzwerktreffens IB-Alumni kennenzulernen und mehr über ihren Werdegang zu erfahren.
Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht starteten die Teilnehmenden am nächsten Morgen nach einer kleinen Auswertung des ersten Tages in den Europäischen Rat, wo ein Gespräch mit einem Mitglied des Private Office of the Secretary General of the Council of the European Union geplant war. Mit spannenden neuen Erkenntnissen und Denkanstößen stärkten sich die Teilnehmenden bei der weltberühmten Pommesbude „Maison Antoine“. Mit frischer Energie und nach erneuten Sicherheitskontrollen bekamen die Studierenden die Möglichkeit zum Gespräch mit der Pressesprecherin des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker, in welchem sie mehr über die Zukunftsvisionen für die Europäische Union und die Arbeit einer Pressesprecherin erfuhren. Im Anschluss besuchten die Studierenden das Haus der Europäischen Geschichte. Die interaktive Ausstellung beleuchtet die Geschichte Europas von der Antike über Chaos und Zusammenhalt im 20. Jahrhundert und regt zum Nachdenken über die Zukunft Europas an.
Anschließend an ein Abendessen in der Jugendherberge machten sich die Studierenden auf den Weg zum Treffpunkt mit unserem Stadtführer, um das nächtliche Brüssel zu entdecken. Gemeinsam erkundeten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der EU-Stadt und diskutierten, sowohl untereinander als auch mit dem Guide, angeregt über den Umgang mit Geschichte. Nachdem die Stadtführung auf dem Grand Place Brüssels endete, kehrten die Studierenden noch in einem Lokal ein, um sich bei heißer Schokolade und Glühwein wieder ein bisschen aufzuwärmen.
Am nächsten Morgen wurde das gesamte Seminar ausgewertet. Gesprochen wurde über die neuen Erkenntnisse, die im Laufe des Seminars erlangt wurden und darüber, wie die Studierenden diese in ihrem Alltag nutzen können, um die EU (wieder) mehr in das Bewusstsein der Bürger*innen zu rücken. Am Ende traten alle mit neuen Ideen, wie man persönlich mit Populismus umgehen und sich lokal wie länderübergreifend europapolitischen engagieren kann, die Heimreise nach Dresden an.
(Carmen Traute)
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