Neustadt (Amelie Freund, BA ’18)

Wie euch jede Google-Anfrage zeigen wird, ist die Neustadt DAS Szeneviertel Dresdens (Jugendkulturell oder studentisch geprägte Stadtviertel, aber auch Stadtteile mit einem erhöhten Freizeitangebot bzw. Nachtleben“ (Quelle: Wikipedia)).

Ein spontantes Späti-Bier, eine Mittagspause im A-Park, eine Falafelrolle zum Mittag… mein Leben in Dresden wäre ohne diese vielen kleinen Momente nur halb so schön. Auch die Nähe zum Industriegelände bzw. den dort ansässigen Techno-Clubs erhöht meine Lebensqualität (und meine monatlichen Ausgaben) deutlich.

Inzwischen wohne ich im Hecht – ein Viertel, das direkt an die Neustadt grenzt, und mit seinen günstigeren Mieten und cooleren Spätis die Neustadt meiner Meinung nach sogar noch übertrifft.

Die Distanz zur Uni – ein typisches Argument gegen die Neustadt – ist super, um Abstand zu bekommen und seine Zeit in Dresden wirklich zu genießen. Und wenn Mensch sich doch den ganzen Tag in der Bibliothek verschanzen möchte, bleibt morgens und abends wenigstens noch eine idyllische Radtour entlang einer viel befahrenen Hauptstraße.   

Das einzig negative an der Neustadt ist wohl die Überheblichkeit der Bewohner:innen in Bezug auf andere Stadtteile – ich hoffe, dass ich in diesem kurzen Text darlegen konnte, dass diese vollkommen berechtigt ist.

Strehlen (Michelle Gutsch, BA’18)

Strehlen liegt im Südosten von Dresden und ist ein wirklich schöner Stadtteil mit Vorstadtflair. Hier ist der Ort, an dem man jeden Tag in der Woche einen Sonntagsspaziergang zwischen Gründerzeit-Villen und mit Ornamenten verzierten Mehrfamilienhäusern machen kann. Zumindest im Westen von Strehlen ist auch der Größe Garten nicht weit – die größte Grünfläche Dresdens. Gleichzeitig gibt’s ein paar coole Imbisse, die bis spät abends aufhaben und so kommt man eigentlich problemlos an Falafel, Pizza oder indisches Essen, auch, wenn’s schon später ist.

Mit immerhin 10.000 Einwohner*innen hat Strehlen sein Zentrum rund um den Wasaplatz und die Lockwitzer Straße entlang. Hier gibt es mehrere gute Einkaufsmöglichkeiten: Allein drei Obst-und-Gemüse-Läden und drei Bäcker machen sich am Kopfende der Lockwitzer Straße Konkurrenz. Daneben gibt es einen DM und einen mittelgroßen Supermarkt. Von hier fahren auch die Straßenbahnlinien 9 und 13 ca. alle 10 Minuten, mit denen man gut in die Innenstadt und die Neustadt kommt. Zur Uni fährt man mit dem Fahrrad vom Wasaplatz aus ca. 10 Minuten. Auch die Buslinie 61 fährt vom Wasaplatz aus direkt zur Uni und zu den Vorlesungs-Stoßzeiten wartet man eigentlich nie länger als 5 Minuten.

Alles in allem: Strehlen ist sicherlich nicht der Lifestyle-Mittelpunkt Dresdens. Aber die klasse Lage mit Anbindung, die schöne Bebauung und die entspannten Einkaufsmöglichkeiten machen diesen Stadtteil zu einem guten Ort mit Existenzberechtigung 🙂

Johannstadt (Paula K., BA’17)

Die Johannstadt ist mir während der letzten anderthalb Jahre sehr ans Herz gewachsen. Als der Stadtteil Dresdens, der 1945 am stärksten von der Bombardierung betroffen war, besteht sie heute aus einer Mischung aus bunten Plattenbauten und einigen verbliebenen Straßenzügen mit wunderschöner Altbauten. Man findet hier neben einer guten Infrastruktur an Supermärkten auch vereinzelt arabische und russische Läden und Cafés. Ein besonderer Vorteil der Johannstadt ist ihre Nähe zu den Elbauen, sodass man von zu Hause jederzeit zum Lernen oder Sonnen an den Elbstrand verschwinden kann (mit direktem Blick auf die berühmte Waldschlösschenbrücke). Ansonsten ist das Viertel wegen des Universitätsklinikums von vielen Ärzten und Medizinstudenten bevölkert – die nächste Notaufnahme ist also im Zweifelsfall nicht weit. Mit dem Fahrrad ist man in 10 Minuten in der Neustadt, in der Altstadt oder im Großen Garten. Zum Unicampus fährt man mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln jeweils ca. eine halbe Stunde. Auch wenn die Johannstadt nicht typischerweise als Studentenviertel bekannt ist, so kann ich sie doch jedem empfehlen, der einen Ort sucht, der nah am Wasser, gut angebunden und gleichzeitig schön ruhig ist.

Striesen #2 (Lena Faber, BA’17)

So manch eine*r vermag diesen ganz besonderen Stadtteil Dresdens zu unterschätzen, gar zu verkennen. Doch dies wird nur denjenigen passieren, die noch nie in den Genuss der unzähligen Vorzüge dieses gutbürgerlichen, doch zugleich charmanten Stadtteils gekommen sind.

Woran denke ich, wenn ich an Striesen denke?

Wunderschöne Altbauten säumen die Straßenränder. Hier und da verfeinern auch Plattenbauten das Stadtbild, diese wirken jedoch keineswegs störend, sondern eher angenehm kontrastierend. Die Häuser wirken zwar manchmal aufgrund ihrer schieren Schönheit etwas einschüchternd – dies trifft aber keinesfalls auf die Höhe der Mieten zu.

Umgeben von Großem Garten und Elbe lässt es sich hier wunderbar leben. Wer gerne mit dem Rad in die Uni fährt kann täglich den Bäumen beim wachsen zusehen und alle, die sich leidenschaftlich dem Lauf- oder Radsport widmen, haben die Qual der Wahl. In 20 Minuten an der Uni, in unter 10 Minuten an der pittoresken Waldschlösschenbrücke. Auch in der Neustadt ist man im nu. Fazit: Der Mythos, in Striesen sei man ab vom Schuss, ist nichts als Schall und Rauch.

Wenn man Glück hat (oder Pech – wie man’s nimmt) kann man auch mal dem berühmt berüchtigten Werner Patzelt in der Straßenbahn begegnen.

Altstadt #1 (Saskia Heineken, BA’17)

Als ich das erste Mal Dresden für mein Vorstellungsgespräch besuchte, verliebte ich mich sofort in die Altstadt. Ich komme ursprünglich aus Darmstadt und auch wenn wir dort ein Schloss haben, so ist die Dresdner Altstadt doch etwas Besonderes.

Viele Ecken der Altstadt erzählen von der Geschichte: seien es die dunkleren Steine der Frauenkirche, die von der Bombardierung Dresdens erzählen, die Gedenksteine, die an die friedliche Revolution erinnern…

Mich begeistert die Vielfältigkeit an Kulturellem, was die Altstadt zu bieten hat: Vor allem im Frühjahr und Sommer finden Feste, Konzerte, Sportveranstaltungen, Umzüge und Aktivitäten rund um den Altmarkt statt. In den kühleren und kälteren Herbst- und Wintertagen bieten Semperoper, Theater und Kulturpalast ein vielfältiges Programm für jeden Geschmack. Und nicht zu vergessen, die vielen Weihnachtsmärkte, allen voran der Striezelmarkt auf dem Altmarkt in der Adventszeit.

Durch die zentrale Lage der Altstadt habe ich eine gute Anbindung in alle Richtungen. Mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrswegen bin ich schnell an der Uni oder auch in der Neustadt. Den Großen Garten, die grüne Seele, liegt direkt nebenan, um dort spazieren zu gehen oder sich mit Freunden und Freundinnen zum Picknicken zu treffen. Aber auch der Bahnhof ist nicht weit weg, wenn ich einen Tagesausflug in die Sächsische Schweiz machen möchte oder Freunde und Familie besuchen will.

Hier in Dresden fühle ich mich sehr wohl. Hier bin ich zuhause.

Altstadt #2 (Lydia Vosberg, BA’17)

Busse voller Touristen, Pferdekutschen und überall Sandstein – die Altstadt scheint auf den ersten Blick nicht grade das studierendenfreundlichste Viertel zu sein. Und tatsächlich tendiert die Späti-Dichte gegen Null, genauso wie die Anzahl gemütlicher und günstiger Bars – anstelle dessen befinden sich gefühlt zwanzig verschiedene Bekleidungsgeschäfte auf dem Nachhauseweg. Dank Fahrrad oder der extrem guten Anbindung mit Bus und Bahn ist man jedoch in kürzester Zeit an der Elbe, in der Neustadt, auf dem Campus oder einfach überall – die Lage im Zentrum ist wirklich unschlagbar und sorgt für viel Besuch von Freund*innen, die auf halber Strecke irgendwohin unterwegs sind und für einen Tee vorbei kommen. Dann kann man gemeinsam die kulturellen Reichtümer Dresdens aus dem Fenster betrachten, im Zwingergarten spazieren gehen oder beim Sonnenuntergang den erstaunlich guten Straßenmusiker*innen lauschen, während man übers Kopfsteinpflaster flaniert. Und ein paar nette Cafés findet man dann doch.

Neustadt #1 (Fabian Schmidt-Gödelitz, BA’16)

Ursprünglich komme ich aus Berlin-Prenzlauer Berg. Seit etwas mehr als einem halben Jahr lebe ich jetzt hier in Dresden – und ich muss sagen, die Stadt hat alle meine Erwartungen übertroffen! Mittlerweile fühle ich mich hier wie zuhause und das nicht nur dank meiner tollen Freunde aus dem Studium.

Dresden hat alle Vorzüge einer Großstadt: ein sehr gutes öffentliches Verkehrsnetz, das einen auch tief in der Nacht  noch nach Hause bringt, einen starken Fußballverein, eine schöne Altstadt und entspannte Studentenviertel – ohne jedoch zu groß und laut zu sein.

Ich wohne im Hechtviertel neben der Neustadt. Hier kann ich die Uni vergessen und die tollen Restaurants, Cafés, Bars und Clubs der Nachbarschaft genießen. Und trotzdem bin ich schnell an der Uni. In Berlin wäre das jedes Mal eine halbe Weltreise. Wenn die Sonne scheint setze ich mich in einen der großen Parks oder fahre mit meinem Fahrrad den Elbradweg entlang. Auch die schöne Sächsische Schweiz liegt ganz in der Nähe.

Was mir fehlt ist etwas abendländische Kultur und ab und an die Clubqualität des Berliner Nachtlebens. Aber das ist nicht weiter schlimm, die Busfahrt nach Berlin ist nicht teuer und dauert nur zweieinhalb Stunden. Auch das ist ein großes Plus!

Striesen #1 (Judith Gerhalter, BA’17)

Gebürtig komme ich aus Österreich, aus Wien. Ursprünglich hatte ich gar keinen Bezug zu Dresden, ich bin für den Studiengang hierhergezogen. Doch ich habe, wie die meisten meiner Kolleg*innen, diese Stadt schnell lieben gelernt.

Zuerst wohnte ich in Südvorstadt-West, an der Budapester Straße. Dort war die Gegend durch die großen Straßen nicht so gemütlich, aber man war sehr schnell an Uni und Bahnhof. Überhaupt,  in Dresden kommt man mit Bus und Tram flott überall hin.

Inzwischen wohne ich in der Gegend Striesen/Gruna, dort ist es das Gegenteil. Man braucht etwas länger zur Uni und Neustadt, dafür ist die Gegend sehr schön. Es ist ein ruhiges Wohngebiet in der Nähe des Großen Garten. „Etwas länger“ bedeutet in Dresden maximal eine halbe Stunde mit dem Fahrrad, was mir an dieser Stadt auch so gefällt. Wenn man nicht in die äußersten Randbezirke möchte, ist man schnell überall und gerade mit dem Fahrrad sehr flexibel.

Zu der rechten Szene – davon bemerkt man nicht wirklich etwas, wenn man nicht gerade montagabends durch die Innenstadt läuft. Natürlich ist Pegida und Co. gelegentlich Gesprächsthema, wie wohl zu erwarten in so einem Studiengang, aber das ändert nichts daran, dass die Stadt eine super angenehme Atmosphäre hat.